König-Georg-Schacht

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Döhlener Becken (1)
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Historische Postkarte König-Georg-Schacht (2)
Im Döhlener Becken wurde bereits im 16. Jahrhundert mit dem Abbau von Steinkohle begonnen. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Kohlebergbau hier zum wichtigsten Wirtschaftszweig der Region. Heute künden nur noch wenige Hinterlassenschaften von der einstigen wirtschaftlichen Bedeutung des Kohlebergbaus.



Gleich am Eingang von Unterweißig befindet sich der "König-Georg-Schacht" über den Tafel Nr. 23 des Bergbaulehrpfades informiert.

Der Text der Infotafel lautet:    "23. Bergbau-Lehrpfad
                                             König-Georg-Schacht  
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Infotafel
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Schachtscheibe (3)
           Georg Schacht
Kgl. Werk, ASW, 1902-1937, Teufe: 575m

Der Georg Schacht war der tiefste Schacht des Döhlener Beckens mit rundem Querschnitt in Betonmauerung. Zur besseren Wetterführung erfolgte 1906 der Durchschlag mit dem Oppelschächter Revier. 1909 erhält die vorwiegend als Fahrschacht genutzte Anlage eine 135 PS starke elektrische Fördermaschine, die erste in Sachsen. 1918 riss während einer Mannschaftsfahrung das Seil. Bei einem Sturz in etwa 540 m Tiefe wurde trotz Zerschlagung der Gestellseitenwand nur ein Mann am Knie verletzt."


Der 1909 fertig gestellte König-Georg-Schacht durchörterte zwischen 556 und 560 m das 1. Flöz (Hauptflöz) und brachte wesentliche technologische Vorteile: Zusammen mit den Königin-Carola-Schächten war so der Abbau der Kohlenvorkommen in der Hainsberg-Quohrener Nebenmulde bis zur Vertaubungsgrenze möglich. Gleichzeitig war eine endgültige Lösung für einen starken einziehenden Wetterstrom in einem tiefen Niveau gefunden worden, ausziehende Schächte waren damals der Oppel- und der Albertschacht. Zwischen König-Georg-Schacht und den Grubenfeldern Königin-Carola-Schacht (Paul-Berndt-Grube) bestand ein ausgedehnter Einsatz von modernen elektrischen Oberleitungsgrubenlokomotiven. In dem von R. Hausse aufgenommenen Schachtprofil sind vier Messungen zur "Erdwärme" vermerkt. Bei den Teufen 100, 200, 300 und 400 m sind folgende Temperaturen angegeben: 12,5°C, 14,5°C, 17,3°C und 20,4°C. Leider fehlt der Wert von 500 m. /1/


Die Restgebäude des König-Georg-Schachtes der Königlichen Steinkohlenwerke Zauckerode beherbergen heute eine Kelterei.


Quellen

/1/ W. Reichel, M. Schauer: Das Döhlener Becken bei Dresden - Geologie und Bergbau -
Bergbau in Sachsen, Band 12, Februar 2007, ISBN 3-9811421-0-1, 978-3-9811421-0-5
Hrsg.: Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie

Bildnachweise

(1) und  (2): Die Abbildungen "Döhlener Becken" und "Historische Postkarte König-Georg-Schacht" wurden der Broschüre von S. Janetz, S. Stute: Das Döhlener Becken - Geschichte einer Landschaft, 1. Auflage 2006, entnommen
(3)  Kreisrunder Schachtquerschnitt des König-Georg-Schachtes der Königlichen Werke, 1903, Museum Städtische Sammlungen Freital